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Die Kraft des Yoga

Yoga bedeutet wörtlich „Vereinigung“. Diese Vereinigung kann auf verschiedenen Ebenen verstanden werden:

  • philosophisch, als das des relativen, begrenzten Selbst mit dem absoluten Selbst
  • religiös, als die der individuellen Seele mit dem unendlichen Geist 
  • psychologisch, als Integration der Persönlichkeit – ein Zustand, in dem man nicht mehr mit sich selbst in Widerspruch steht
  • emotional, als ob man die Wogen der Vorlieben und Abneigungen zum Schweigen bringen würde und unter allen Umständen vollständig in sich selbst bleiben darf

 

Geschichte

Yoga wurde vor über 5,000 Jahren von der Indus-Sarasvati-Zivilisation in Nordindien entwickelt. Das Wort „Yoga“ wurde erstmals in den ältesten heiligen Texten, dem Rig Veda, erwähnt. Die Veden waren eine Sammlung von Texten mit Liedern, Mantras und Ritualen, die von Brahmanen, den vedischen Priestern, verwendet wurden. Yoga wurde langsam von den Brahmanen und Rishis (mystischen Sehern) verfeinert und weiterentwickelt, die ihre Praktiken und ihren Glauben in den Upanishaden dokumentierten, einem riesigen Werk mit über 200 Schriften. 

Die bekannteste yogische Schrift ist die Bhagavad-Gîtâ, die um 500 v. Chr. verfasst wurde. Die Upanishaden übernahmen die Idee des rituellen Opfers aus den Veden und verinnerlichten sie, indem sie das Opfern des Egos durch Selbsterkenntnis, Handeln (Karma Yoga) und Weisheit (Jnana Yoga) lehrten.

 

Was macht Yoga so kraftvoll?

Was diese uralte Praxis so kraftvoll macht, ist ihre positive Wirkung auf alle Aspekte einer Person: physisch, mental, emotional und spirituell. Yoga reinigt den Körper durch Asana (Haltungen) und Pranayama (bewusstes Atmen). Es klärt den Geist durch eine achtsame Praxis der Yoga-Philosophie als die fünf Yamas und Niyamas (siehe Seitenleiste). 

 

Yoga macht uns unserer Emotionen in ihrer tiefsten Wurzel bewusst und reinigt so unseren Schleier von mentalen Illusionen. Praktizierende haben die Macht zu fühlen und dann zu handeln, anstatt unbewusst auf der Grundlage vergangener Traumata zu reagieren. 

 

Nicht zuletzt lässt uns eine disziplinierte Yogapraxis erkennen, dass wir mit einer universellen Quelle reiner positiver Energie verbunden sind. Wir erwachen zu dem Wissen, dass wir mit dieser universellen Quelle mitgestalten und sie zu einem Teil unseres täglichen Lebens machen können.

 

Yamas und Niyamas

Yamas

Diese fünf selbstregulierenden Verhaltensweisen betreffen unsere Interaktionen mit anderen Menschen und der Welt insgesamt:


Ahimsa – Gewaltlosigkeit
Satya – Wahrhaftigkeit
Asteya – nicht stehlen
Brahmacharya – kein Exzess (oft als Zölibat interpretiert)
Aparigraha – Besitzlosigkeit, keine Gier


Niyamas 

Diese fünf persönlichen Praktiken beziehen sich auf unsere innere Welt:


Saucha — Reinheit
Santosha – Zufriedenheit
Tapas – Selbstdisziplin, Sinnesschulung
Svadhyaya – Selbststudium, innere Erkundung
Ishvara Pranidhana – Hingabe (an Gott)

 

 

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